Rebel Yell
Zwei-teilige Dokumentation von Torsten Ernst und Nicole Kraack (ZDF/ARTE, Deutschland, 2012, 2×52 Minuten). Erstausstrahlungen.
Die Person des Jahres 2011: “The Protester” – so titelte das Cover des Time Magazine in ihrer Dezemberausgabe. Kein bekanntes Promi-Gesicht blickt dem Leser direkt in die Augen, sondern ein vermummter, anonymer Mensch. Rebel Yell– das ist eine geballte Doppelfolge über aktuelle Protestkultur, die ihren eigenen Regeln folgt.
Samstag 11. August um 21.50 Uhr: Rebel Yell – Wir sind das Netz!
Die erste Folge – “Wir sind das Netz!” – steigt ein in die virtuellen Welten des Internets, die doch so reale Auswirkungen auf das echte Leben haben. Denn für die aktuelle Protestkultur ist das World Wide Web längst das vernetzende und allem übergeordnete Medium, um Missstände zu thematisieren, zu Protest aufzufordern und ihn sofort in Bildern zu präsentieren – schnell, effektiv, weltweit.
Das Netz als Protest-Katalysator
Die Protestkultur hat das Netz erobert und weiß es zu nutzen. Soziale Netzwerke bilden die Kommunikationsgrundlage für ganze Revolutionsbewegungen.
Rebel Yell – Das Netz als Protest-Katalysator
Die Protestkultur hat das Netz erobert und weiß es zu nutzen. Soziale Netzwerke bilden die Kommunikationsgrundlage für ganze Revolutionsbewegungen wie beispielsweise den Arabischen Frühling. 2011 machen die Medien aus ihm die “Facebookrevolution”. Wie viel Macht hat das Netz wirklich? Anhänger von Anonymous haben dazu eine ganz klare Meinung: “Facebook wurde ja nicht revolutioniert. Es wurde auch nicht auf Facebook revolutioniert, sondern die Revolution fand dort in dem Land statt.” Der Tunesier El General sieht durchaus die Vorzüge sozialer Netzwerke: “Als während der Revolution kriegsähnliche Zustände herrschten, verfolgten die meisten Tunesier via Facebook die aktuellen Geschehnisse. Im staatlichen Fernsehen wurden Kinderprogramme gesendet während draußen die Panzer rollten.”
- Themen:
- Gesellschaft
Samstag 18. August um 21.30 Uhr: Rebel Yell – Reclaim The Streets!
Die Straße war schon immer der Ort der außerparlamentarischen, politischen Auseinandersetzung. Und auch in Zeiten des Internets bleibt sie der Ort für Protest. Im zweiten Teil von Rebel Yell begleiten die Autoren Demonstrationen und Aktionen, lässt Initiatoren und Unterstützer, Wagenplatzbewohner, Hausbesetzer oder “Occupy”-Aktivisten zu Wort kommen und zeigt die Vielfalt ihres Protests.
Rebel Yell (2/2)
Die Straße war schon immer der Ort der außerparlamentarischen, politischen Auseinandersetzung. Und auch in Zeiten des Internets bleibt sie der Ort für Protest. In New York, Paris, London oder Hamburg – es herrscht widerständige Bewegung. Mal bunt, mal vermummt; mal offen, mal geheim; mal legal, mal illegal: die Proteste der Gegenwart sind vielfältig.
Der Status Quo wird in Frage gestellt – durch Ideen, Gegenentwürfe und Pilotprojekte.
Die zweite Folge – “Reclaim The Streets!” – besucht solche Projekte, begleitet Demonstrationen und Aktionen, lässt Initiatoren und Unterstützer zu Wort kommen. Ob Wagenplatzbewohner, Hausbesetzer oder “Occupy”-Aktivisten – sie alle schildern ihre Sicht der Dinge und zeigen die Vielfalt des Protests. Verschiedene Forderungen verfolgen unterschiedliche Strategien. Aber verfolgen sie auch ein einheitliches Ziel?
Und über allem klingt der Sound der Revolution, der Soundtrack der Empörung. Auch er bekommt einen globalen Charakter. Meist ist es der urbane Klang der Metropolen: Hip-Hop und dessen Abwandlungen. Doch auch in anderen Genres bekommt der Protestsong neuen Rückenwind. Der amerikanische Gitarrist Tom Morello wendet sich den Wurzeln des Protestsongs zu, der High-Energy-Punk von La Phaze beschreibt nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch revolutionäre Wege und die Berlinerin Sookee gibt dem deutschen Hip-Hop die inhaltliche Tiefe zurück.
(Deutschland, 2012, 52mn)
ZDF
Erstausstrahlungstermin: Sa, 18. Aug 2012, 21:34
weitere Ausstrahlungstermine: Freitag, 24. August 2012, 02:10
Donnerstag, 30. August 2012, 15:20
- Themen:
- Popkultur & Musik,
- Dokumentationen,
- Gesellschaft